Was hat ein Umzug mit Transparenz (Durchlässigkeit, Nachvollziehbarkeit) zu tun? Ganz schön viel! Erst mal wird ganz schön nachvollziehbar, wieviel unnötiges Zeug sich da in den vergangenen Jahren angesammelt hat. Nun ja, das stimmt jetzt so nicht ganz, richtig müsste es heißen: wieviel unnötiges Zeug wir da in den letzten Jahrzehnten angesammelt haben. Nachvollziehbar wird auch die zeitgeschichtliche Abfolge der Einlagerung. „Ach das wollte ich noch weg tun“ (vorne), „Oh, das habe ich schon gesucht!“ (Weiter hinten / unten), „Warum haben wir das denn aufgehoben?“ (noch weiter hinten / unten), „Was macht das hier?“ (Schon fast ganz hinten / unten) und „Äh, sag mal, was war das denn mal?“ (angekommen).
Auch die Nachbarn nehmen direkt an der neuen Transparenz teil, können sie doch live miterleben wie unglaublich viele Wertstoffe und Müll und noch Brauchbares nach und nach das Haus verlassen. Die Transparenz griff dann auch gleich auf sie über und auf ihren Stirnen liefen Schriftbänder »Lieber Gott, mach, dass wir nie umziehen sollen wollen, bei uns sieht’s genauso aus!« .
Und so trieb sich die Transparenz über mehrere Wochen auf unserem Umzug rum und fehlte ganz und gar an anderer Stelle, an der ich sie aber vor ein paar Monaten zu meinem Leitsatz gemacht habe: Bei meiner Arbeit im Gemeinderat. Das tut mir aufrichtig leid und soll nicht wieder vorkommen. Ab heute gilt wieder volle Transparenz für meine Haltungen und mein Abstimmungsverhalten. Durchlässig und nachvollziehbar – versprochen!