Vor fast genau einer Woche wur­de der SPD-Mann Die­ter Stau­ber von der Mehr­heit des Gemein­de­rats zum neu­en Bei­geord­ne­ten für das Dezer­nat II gewählt. Ganz demo­kra­tisch, ganz legal. 25 Rätin­nen und Räte stimm­ten für Stau­ber, ob aus Über­zeu­gung oder Pflicht­be­wusst­sein, das ist nicht bekannt, letzt­lich spielt es auch kei­ne Rol­le. 14 Man­dats­trä­ge­rIn­nen stimm­ten für den Gegen­kan­di­da­ten Ole Kru­se. Ein ein­deu­ti­ges Ergeb­nis für Stau­ber, Glückwunsch.

Die SPD hat­te in Frak­ti­on, Orts­ver­ein und auch bei den ande­ren Frak­tio­nen und Wäh­ler­ge­mein­schaf­ten für die Kan­di­da­tur des mul­ti-enga­gier­ten Eigen­kan­di­da­ten gewor­ben. Die dabei für die Par­tei ent­ste­hen­den Nach­tei­le hiel­ten sie offen­sicht­lich für gerin­ger als die Vor­tei­le, den eige­nen Mann in den Dezer­nen­ten­ses­sel zu hie­ven. Immer­hin ver­liert die SPD auf einen Schlag ihren Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den, ihr enga­gier­tes­tes Frak­ti­ons­mit­glied, ihren SPD-Kreis­vor­sit­zen­den, und ihren stell­ver­tre­ten­den Kreis­tags­frak­ti­ons­vor­sit­zen­den. Man könn­te spe­ku­lie­ren, dass den ande­ren Frak­tio­nen im Gemein­de­rat die­se Kon­se­quen­zen der Wahl Stau­bers zum Dezer­nen­ten sehr wohl bewusst und im Hin­blick auf die nahen­de Kom­mu­nal­wahl auch sehr recht waren, aber das sind, wie gesagt, Spe­ku­la­tio­nen ohne aus­rei­chend Futter.

So weit, so gut. Und doch fehlt da was. Seit einer Woche ist Stau­ber nun gewählt, es gab meh­re­re Pres­se­ar­ti­kel über die Wahl und ein Inter­view mit dem desi­gnier­ten Bür­ger­meis­ter. Es gab Feed­back sei­tens der Leser, teil­wei­se anony­mi­siert, teil­wei­se aber auch mit vol­lem Klar­na­men. Und die SPD? Schweigt. Sie jubelt nicht, sie fei­ert nicht, sie gra­tu­liert nicht. Kei­ne Reak­ti­on auf der SPD-Home­page, kei­ne auf der Face­book-Sei­te der SPD. Das ent­spricht nicht der gän­gi­gen Pra­xis der Par­tei, die ihre Aktio­nen sonst immer öffent­lich­keits­wirk­sam ver­brei­tet, teilt und lik­ed. Das Ziel, für das sie sich ein­ge­setzt und gewor­ben haben und um das sie bei der Lage der Gegen­kan­di­da­ten viel­leicht auch ein biss­chen gezit­tert haben, ist erreicht. Die SPD hat gewon­nen! Bleibt die Fra­ge, war­um die Ver­ant­wort­li­chen im Orts­ver­ein jetzt ent­ge­gen ihrer sons­ti­gen Gewohn­heit so still und zurück­hal­tend sind. Als Unter­stüt­zungs­hil­fe für die Ant­wort hier zum Schluss ein biss­chen mul­ti­ple choice, viel Spaß beim Rätseln:

  • Die SPD hat erst jetzt bemerkt, wen sie da weg­ge­lobt hat.
  • Die SPD hat kei­ne Lust auf (nega­ti­ves) Feedback.
  • Der Ver­ant­wort­li­che für die Home­page und social media ist im Urlaub.