Anlässlich der Kommunalwahl am 26. Mai stellt die Schwäbische Zeitung zur Wahl immer von Sonntag bis Donnerstag die Frage des Tages. Die Listen-Kandidat*innen, aber auch andere Nutzer*innen wurden eingeladen, ihre Antworten jeweils in die Kommentare zu schreiben.
Ich bin der Aufforderung gefolgt und veröffentliche nun hier zusätzlich alle meine Antworten. Die achte Frage am 20.05.2019 lautete:
Der Verlust der Outdoor war ein harter Schlag für die Messe Friedrichshafen. Ist das auch ein Warnsignal für den Messestandort?
Die Zeiten ändern sich und so wird sich auch die Messe Friedrichshafen den Veränderungen stellen müssen. Gelingt das, wird der Messestandort Friedrichshafen nicht Gefahr laufen, infrage gestellt zu werden. Auch, weil die Messe als der große Wirtschaftsförderer in der Stadt und der Region gilt.
Die Frage ist, ob die Messe diese Funktion auch auf lange Sicht erfüllt und sie den Paradigmenwechsel von analoger Plattform zur modernen Messe im digitalen Zeitalter vollziehen und als kleine Messe der großen Konkurrenz standhalten kann. Gelingt das nicht, schwinden Einnahmen, Schulden können nicht getilgt werden, die Messe wird für ein sinnvolles und wirtschaftliches Arbeiten zunehmend mehr (städtische) Zuschüsse benötigen. Auch für Friedrichshafen gilt, dass man sich auch leisten können muss, was man sich einst kaufen konnte. Zudem darf man die negativen Begleiterscheinungen der Messe für die Stadt nicht vergessen: Regelmäßige Verkehrsinfarkte, Zweckentfremdung von dringend benötigtem Wohnraum, Zwangsprostitution und Mitfinanzierung eines weiteren Millionengrabs, dem Flughafen, dessen Existenzberechtigung immer wieder auch und gerade in Verbindung mit der Messe betont wird. Deshalb, im Sinne einer nachhaltig prosperierenden Stadt, darf es meiner Meinung nach auch in Bezug auf die Messe keine Denkverbote geben.
Und sollten wir irgendwann an den Punkt kommen, an dem wir uns in Abwägung aller Argumente schweren Herzens gegen den Messestandort Friedrichshafen entscheiden müssten, dann – und da bin ich mir sicher – würde die frei werdende Fläche nicht lange ungenutzt bleiben.