Die Pan­de­mie ver­langt uns allen viel ab. Vie­le von uns haben gelieb­te Men­schen ver­lo­ren und wir wis­sen, dass vie­le wei­te­re Mit­men­schen unmit­tel­bar bedroht sind. Die Poli­tik hat Maß­nah­men ergrif­fen, um Men­schen­le­ben zu schüt­zen. Dies geht aller­dings nicht ohne unse­re akti­ve und soli­da­ri­sche Unter­stüt­zung. Die Maß­nah­men die­nen ein­deu­tig dazu, unse­re Frei­heit und unser Leben sowie das unse­rer Mit­men­schen zu schützen.

Ver­ant­wor­tung und Soli­da­ri­tät sind jetzt gefragt

Wäh­rend die meis­ten von uns den größ­ten Bei­trag dadurch leis­ten, in dem sie zuhau­se blei­ben, Abstand wah­ren und Infek­ti­ons­ri­si­ken redu­zie­ren, arbei­ten ande­re bis an den Rand der Erschöp­fung – und dar­über hin­aus – beson­ders in den Kli­ni­ken, Pfle­ge­ein­rich­tun­gen und Arzt­pra­xen, um wei­te­res Leid und Tod zu ver­hin­dern. Man­che haben mit der Schlie­ßung oder Ein­schrän­kung ihre Geschäf­te und Betrie­be und teils lan­ge auf­ge­bau­ten Exis­ten­zen in Gefahr gebracht. Sie tun das, um Men­schen­le­ben zu schüt­zen. Die­ser Ein­satz, auch unter hohen Risi­ken, ver­dient nicht nur Dank, er ist uns Ver­pflich­tung, ver­ant­wor­tungs­voll und soli­da­risch zu handeln.

Fak­ten zählen

Wir wis­sen, dass indi­vi­du­el­le Erfah­run­gen, Wün­sche und Mei­nun­gen wis­sen­schaft­li­che Fak­ten und Inter­pre­ta­tio­nen nicht erset­zen kön­nen. Wir ver­trau­en auf den wis­sen­schaft­li­chen Dis­kurs und dar­auf, dass vali­de, zuver­läs­si­ge und belast­ba­re Erkennt­nis­se zum Infek­ti­ons­ge­sche­hen und geeig­ne­ten Gegen­maß­nah­men wesent­lich in poli­ti­sche Ent­schei­dun­gen Ein­gang finden.

Es ist an uns zu handeln

Wir wis­sen, dass sich die Emp­feh­lun­gen der Wis­sen­schaft nicht nur an poli­ti­sche Ent­schei­dungs­trä­ge­rin­nen und ‑trä­ger rich­tet. Jeder und jede von uns ist gefragt, im All­tag alles dafür zu tun, eine Aus­brei­tung des Coro­na-Virus zu ver­hin­dern und Men­schen­le­ben zu schüt­zen. Wir beken­nen uns des­halb dazu, Abstand zu wah­ren, Mas­ken zu tra­gen, Imp­fun­gen in Anspruch zu neh­men und bei hohen Anste­ckungs­zah­len auch Beschrän­kun­gen des All­tags ernst- und anzunehmen.

Zusam­men­halt ist Arbeit

Wider­spruch und Mei­nungs­viel­falt sind untrenn­bar mit unse­rer Demo­kra­tie ver­bun­den. Wir erken­nen an, dass tem­po­rä­re Beschrän­kun­gen und Maß­nah­men gegen eine Aus­brei­tung der Pan­de­mie Ängs­te und Wider­spruch aus­lö­sen. Auch spre­chen wir den­je­ni­gen, die auf dem Boden unse­rer Ver­fas­sung fried­lich und gewalt­frei demons­trie­ren, nie­mals ab, aus der Über­zeu­gung zu han­deln, damit etwas Gutes für alle Men­schen errei­chen zu wol­len. Die­se Grund­hal­tung schei­tert aber zwin­gend dann, wenn sie in Gewalt gegen die Poli­zei und Ord­nungs­kräf­te, in eine Gefähr­dung von ande­ren durch Miss­ach­tung von Abstands- und Mas­ken­ge­bo­ten oder demo­kra­ti­scher Regeln und Geset­ze mün­det. Wer durch Demons­tra­tio­nen oder unan­ge­mel­de­te „Spa­zier­gän­ge“ ris­kiert, dass die Pan­de­mie wei­te­re, ver­meid­ba­re Opfer for­dert, über­schrei­tet die Gren­ze der Mei­nungs­äu­ße­rung. Dies ist kein Akt indi­vi­du­el­ler Frei­heit mehr, es ist ein Ein­griff in die Frei­heit und das Leben anderer.

Mit Abstand mehr

Wir wis­sen in unse­rer Demo­kra­tie um die Ver­ant­wor­tung jedes und jeder Ein­zel­nen von uns. Gera­de bei sen­si­blen Fra­gen zu Frei­heits­be­schrän­kun­gen der Test- und Impf­pflicht müs­sen poli­ti­sche und gesell­schaft­li­che Mehr­hei­ten den Zusam­men­halt und die Mei­nung der Min­der­heit ach­ten und schützen.

Wir sind über­zeugt, dass die Mehr­heit der Men­schen hier am See und dar­über hin­aus bereit ist, für den Schutz von Men­schen­le­ben und zur Ver­mei­dung von Leid Beschrän­kun­gen und Ver­zicht anzu­neh­men, Abstand zu wah­ren und ande­re zu schüt­zen. Wir sind kei­ne lau­te Min­der­heit. Wir sind mehr – mit Abstand, Ver­ant­wor­tung und in Solidarität.

Erst­un­ter­zeich­ne­rin­nen und ‑unter­zeich­ner (in alpha­be­ti­scher Reihenfolge):

Evma­rie Becker, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de für die Frak­ti­on Bünd­nis 90/​die Grü­nen im Kreis­tag | Mar­kus Böh­len, Kreis­vor­stand, Bünd­nis 90/​Die Grü­nen | Deut­scher Gewerk­schafts­bund (DGB) Süd­würt­tem­berg | Jas­mi­na Bran­ca­zio und Mat­thi­as Eck­mann, Vor­sit­zen­de des SPD-OV Fried­richs­ha­fen | Andre­as Brand, Ober­bür­ger­meis­ter der Stadt Fried­richs­ha­fen | Hei­ke Engel­hard MdB, Ravens­burg | Dani­el Enzen­sper­ger, Bür­ger­meis­ter der Gemein­de Kress­bronn | Vol­ker Fre­de, Bür­ger­meis­ter der Gemein­de Hag­nau | Peter Gerst­mann, Vor­sit­zen­der der Geschäfts­füh­rung, Zep­pe­lin GmbH | Oli­ver Gor­tat, Bür­ger­meis­ter der Gemein­de Sipp­lin­gen | Leon Hahn, SPD-Kreis­vor­sit­zen­der und Mit­glied des Lan­des­vor­stands SPD BW | Mar­tin Hahn, MdL, Bünd­nis 90/​Die Grü­nen | Frank Heim­pel-Lab­itz­ke, Bünd­nis für Viel­falt Fried­richs­ha­fen | Johan­nes Hen­ne, Bür­ger­meis­ter der Gemein­de Immenstaad | Anna Hoch­muth, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der Grü­nen Gemein­de­rats­frak­ti­on Fried­richs­ha­fen | Tim Hor­ras, Spre­cher Grü­ne Jugend Boden­see­kreis, Kreis­rat | Frank Iwer, ZF Fried­richs­ha­fen AG, Stand­ort­lei­ter Fried­richs­ha­fen | Tho­mas Mai­er, Kreis­vor­sit­zen­der der Jun­gen Uni­on Boden­see­kreis | Domi­nik Männ­le, Bür­ger­meis­ter der Gemein­de Uhl­din­gen-Mühl­ho­fen | Fabi­an Meschen­mo­ser, Bür­ger­meis­ter der Gemein­de Deg­gen­hau­ser­tal | Ole Mün­der, Bür­ger­meis­ter der Gemein­de Lan­genar­gen für alle Frak­tio­nen im Gemein­de­rat Lan­genar­gen | Omas gegen Rechts | Ali­na Pant­zer und Loui­sa Ben­der, Kreis­vor­sit­zen­de der Jusos Boden­see­kreis | Arbeits­kreis für poli­ti­sche Orts­bild­ver­schö­ne­rung der PAR­TEI | Georg Ried­mann, Bür­ger­meis­ter der Stadt Mark­dorf und Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der der CDU-Kreis­tags­frak­ti­on | Ramon Sama­ches, Kreis­vor­sit­zen­der der Jun­gen Libe­ra­len Boden­see-Ober­schwa­ben | Die­ter Stau­ber, Bür­ger­meis­ter der Stadt Fried­richs­ha­fen, Kreis­rat | Wal­ter Schmidt, Vor­sit­zen­der des Kreis­se­nio­ren­rats Boden­see­kreis | Wolf­gang Sigg, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der der Gemein­de­rats­frak­ti­on SPD / Lin­ke Fried­richs­ha­fen | Dr. Lina Seit­zl, MdB, Kon­stanz | Hans-Peter Storz MdL, Sin­gen | Bar­ba­ra Wag­ner und Ste­fan Bret­zel, Spre­che­rin und Spre­cher des Orts­ver­bands der Grü­nen Fried­richs­ha­fen | Bru­no Wal­ter, Bür­ger­meis­ter der Stadt Tett­nang | Dr. Hans-Peter Wet­zel, FDP-Kreis­vor­sit­zen­der und Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der der FDP-Kreis­tags­frak­ti­on | Kor­bi­ni­an Sekul für Die LIN­KE Kreis­ver­band Ravens­burg, Kreis­rat | Lothar Wölf­le, Land­rat | Jan Zeit­ler, Ober­bür­ger­meis­ter der Stadt Über­lin­gen, Kreis­rat | Nor­bert Zel­ler, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der der SPD-Kreistagsfraktion |

Unter­zeich­net wer­den kann die Fried­richs­ha­fe­ner Erklä­rung – für Ver­ant­wor­tung und Soli­da­ri­tät in der Pan­de­mie auf Change.org